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Kleine Inseln der Ruhe im Alltag

Der Alltag kann manchmal hektisch sein. Arbeit, Termine, Erledigungen – alles läuft oft im schnellen Takt. Doch gerade in dieser Geschwindigkeit sind kleine Momente der Ruhe besonders wertvoll.

Ich habe für mich entdeckt, dass es nicht die grossen Pausen sind, die zählen, sondern die kleinen Inseln der Achtsamkeit. Am Abend gönne ich mir zum Beispiel oft eine Tasse Tee. Einfach nur sitzen, den warmen Duft wahrnehmen, den ersten Schluck ganz bewusst geniessen – das bringt meinen Körper und Geist zur Ruhe. Manchmal lese ich dazu ein Buch. Nicht täglich, aber immer dann, wenn ich spüre, dass ich mir diese Zeit schenken möchte. Es sind diese kleinen Rituale, die mir helfen, den Tag achtsam abzuschliessen.

Achtsamkeit bedeutet nicht, stundenlang zu meditieren oder sich komplett zurückzuziehen. Sie beginnt schon im Kleinen: beim bewussten Atmen, beim Geniessen einer Mahlzeit, beim Hören von Musik oder beim Beobachten der Natur.

Es tut gut, sich solche Momente zu schaffen – kleine Inseln, die uns im Alltag Halt geben und Gelassenheit schenken.

🌼 Freizeit gestalten – im Einklang mit mir

Früher, wenn ich frei hatte und Jasmin bei der Arbeit war, fühlte sich der Tag oft wie eine kleine Rennstrecke an.

Die Wohnung musste sauber werden, alles perfekt – ich hetzte durch Küche und Bad, hörte laute Musik, trank kalten Kaffee. Die To-do-Liste war mein Taktgeber. Ich dachte, ich würde so „das Beste aus dem Tag machen“.

Aber tief in mir war da Unruhe. Mein Körper war angespannt, mein Geist nie ganz da. Ich funktionierte. Aber ich fühlte mich nicht wirklich. Und schon gar nicht frei.

Mit der Zeit – und mit etwas liebevoller Achtsamkeit – hat sich das verändert.

Heute gestalte ich meine freien Tage anders. Ich mache immer noch den Haushalt, ja (und wenn wir gleich Frei haben auch zusammen). Aber ich tue es langsam, bewusst – fast wie ein stilles Ritual. Statt lauter Beats begleitet mich sanfte Meditationsmusik. Ich trinke keinen hektischen Kaffee mehr, sondern Tee – manchmal einfach nur Wasser. Es klingt so klein. Und doch spüre ich: Mein Körper dankt es mir. Meine Seele auch.

Es ist, als hätte ich gelernt, nicht mehr gegen den Tag zu rennen – sondern mit ihm zu fliessen.

Am Nachmittag gehe ich oft joggen – durch den Wald. Nicht, um schneller zu werden oder Kalorien zu zählen. Sondern um wieder mit der Erde in Verbindung zu treten. Ich höre das Knirschen unter meinen Schuhen, den Wind in den Bäumen, mein eigenes Atmen.

Es ist eine Art bewegte Meditation.

Und manchmal – einfach so – setze ich mich danach still hin. Spüre meinen Atem. Spüre, dass ich lebe.

🌿 Freizeit ist nicht die Pause vom Leben. Sie ist Leben.

Heute weiss ich: Wie ich meine freie Zeit gestalte, sagt viel darüber aus, wie ich mit mir selbst umgehe.

Ich habe aufgehört, sie zu füllen. Ich lasse sie jetzt entstehen. Mit Ruhe, mit Bewegung, mit Bewusstheit.

Achtsamkeit im Alltag bedeutet nicht, alles langsamer zu machen.

Es bedeutet, präsent zu sein – selbst in den kleinsten Momenten.

Ob beim Staubsaugen, beim Wäscheaufhängen, beim Teekochen – ich bin da. Ganz da.

Und das ist das größte Geschenk, das ich mir selbst machen kann.