Schlagwort: Achtsamkeit

Achtsamkeit gegenüber Natur und Tieren🌿

Ich gehe durch den Wald, und der Boden unter meinen Füßen federt leicht.
Jede Wurzel, jedes Blatt erzählt eine Geschichte. Kein Laut ist zu viel, kein Baum steht am falschen Platz.

In der Natur gibt es keine Eile, nur den ständigen Wandel. Und inmitten dieses Wandels – darf ich atmen.

Oft spüre ich: Die Natur urteilt nicht. Sie nimmt mich, wie ich bin.

Erschöpft. Ruhig. Fragend. Wach.

Tiere als stille Lehrer

Wenn ich einem Tier begegne – sei es ein Vogel, der auf einem Ast sitzt, oder ein Reh, das kurz meinen Blick erwidert – dann ist da eine Verbindung.

Ganz ohne Worte. Ohne Erwartungen.

Tiere leben im Moment. Sie fragen nicht, ob sie richtig sind. Sie sind einfach.

Ich erinnere mich an einen Morgen, als ich einem Eichhörnchen begegnete.

Es saß ganz still, kaute an einem Nüsschen, während die Welt um uns herum sich bewegte.

Für einen kurzen Augenblick war ich nur Beobachter. Und gleichzeitig: Teil dieses Moments.

Ich glaube, wir Menschen haben viel vergessen, was Tiere nie verlernt haben:

  • sich zu spüren,
  • in Ruhe zu sein,
  • nichts erklären zu müssen.

Achtsamkeit bedeutet auch Respekt

Für mich bedeutet Achtsamkeit nicht nur, still zu sitzen oder zu meditieren.

Es bedeutet auch, wie ich mit der Welt umgehe – mit den Pflanzen, den Tieren, dem Boden unter meinen Füssen.

Wenn ich achtsam bin, dann trete ich nicht einfach über ein Insekt.

Dann greife ich nicht achtlos nach einer Blume.

Dann höre ich zu – auch wenn es still ist.

Ich danke dem Wasser, bevor ich es trinke.

Ich danke dem Wald, wenn ich ihn durchquere.

Nicht, weil ich muss. Sondern, weil es sich richtig anfühlt.

Die Natur ist kein Ort. Sie ist ein Teil von uns.

Wir sind nicht getrennt von ihr – wir sind Natur.

Unser Atem, unser Herzschlag, unser Bedürfnis nach Licht, nach Ruhe, nach Verbindung – all das ist Ausdruck von Leben.

Wenn wir beginnen, Tiere nicht als “untergeordnet” zu sehen, sondern als Mitwesen – dann verändert sich etwas.

In uns. Und vielleicht auch ein wenig in der Welt.

🌱 

Einladung: Geh hinaus, geh langsam.

Beim nächsten Spaziergang – lass das Handy in der Tasche.

Höre dem Wind zu. Spüre den Boden. Nimm wahr, wer dich da draußen begleitet.

Ein Vogel.

Ein Käfer.

Ein Baum, der schweigt, aber so viel sagt.

Und vielleicht, nur vielleicht, wirst du spüren:

Du bist nicht allein.

Du bist verbunden.

🌼 Freizeit gestalten – im Einklang mit mir

Früher, wenn ich frei hatte und Jasmin bei der Arbeit war, fühlte sich der Tag oft wie eine kleine Rennstrecke an.

Die Wohnung musste sauber werden, alles perfekt – ich hetzte durch Küche und Bad, hörte laute Musik, trank kalten Kaffee. Die To-do-Liste war mein Taktgeber. Ich dachte, ich würde so „das Beste aus dem Tag machen“.

Aber tief in mir war da Unruhe. Mein Körper war angespannt, mein Geist nie ganz da. Ich funktionierte. Aber ich fühlte mich nicht wirklich. Und schon gar nicht frei.

Mit der Zeit – und mit etwas liebevoller Achtsamkeit – hat sich das verändert.

Heute gestalte ich meine freien Tage anders. Ich mache immer noch den Haushalt, ja (und wenn wir gleich Frei haben auch zusammen). Aber ich tue es langsam, bewusst – fast wie ein stilles Ritual. Statt lauter Beats begleitet mich sanfte Meditationsmusik. Ich trinke keinen hektischen Kaffee mehr, sondern Tee – manchmal einfach nur Wasser. Es klingt so klein. Und doch spüre ich: Mein Körper dankt es mir. Meine Seele auch.

Es ist, als hätte ich gelernt, nicht mehr gegen den Tag zu rennen – sondern mit ihm zu fliessen.

Am Nachmittag gehe ich oft joggen – durch den Wald. Nicht, um schneller zu werden oder Kalorien zu zählen. Sondern um wieder mit der Erde in Verbindung zu treten. Ich höre das Knirschen unter meinen Schuhen, den Wind in den Bäumen, mein eigenes Atmen.

Es ist eine Art bewegte Meditation.

Und manchmal – einfach so – setze ich mich danach still hin. Spüre meinen Atem. Spüre, dass ich lebe.

🌿 Freizeit ist nicht die Pause vom Leben. Sie ist Leben.

Heute weiss ich: Wie ich meine freie Zeit gestalte, sagt viel darüber aus, wie ich mit mir selbst umgehe.

Ich habe aufgehört, sie zu füllen. Ich lasse sie jetzt entstehen. Mit Ruhe, mit Bewegung, mit Bewusstheit.

Achtsamkeit im Alltag bedeutet nicht, alles langsamer zu machen.

Es bedeutet, präsent zu sein – selbst in den kleinsten Momenten.

Ob beim Staubsaugen, beim Wäscheaufhängen, beim Teekochen – ich bin da. Ganz da.

Und das ist das größte Geschenk, das ich mir selbst machen kann.

Kleine Rituale für den inneren Frieden – Buddhismus im Alltag leben 🧘🏻‍♂️

Es ist noch ruhig, der Tag hat kaum begonnen. Durch das halb geöffnete Fenster streicht eine sanfte Brise, und irgendwo in der Ferne höre ich einen Vogel, der den Morgen begrüßt. Ich sitze da – nicht auf einem Kissen, nicht in perfekter Haltung. Einfach da. Und atme.

In diesen kleinen Momenten finde ich sie oft: die Stille zwischen den Gedanken. Kein großes Ritual. Kein „müssen“. Nur ein bewusster Atemzug, ein inneres Nicken an mich selbst. Ich bin da. Jetzt.

Seit über zwanzig Jahren begleitet mich der Buddhismus. Nicht als Religion, sondern wie ein stiller Freund, der mich daran erinnert, dass Frieden nicht draußen beginnt, sondern innen. In unseren Entscheidungen, in unserem Blick auf andere – und auf uns selbst.

Manchmal frage ich mich: Was wäre, wenn wir alle nur für fünf Minuten am Tag ganz präsent wären? Beim Zubereiten des Kaffees. Beim Begrüssen eines Kollegen. Beim Streicheln eines Hundes, der uns auf der Straße begegnet.

In diesem Beitrag möchte ich mit dir ein paar kleine Rituale teilen, die mir helfen, im Alltag verbunden zu bleiben – mit mir selbst, mit anderen und mit dem Leben, so wie es ist.

Der erste Atemzug am Morgen

Es ist noch dunkel, wenn ich die Augen öffne. Nicht abrupt, nicht hastig – einfach so, als würde mich der Tag sacht an der Schulter berühren. Kein Wecker. Kein Gedanke, der sofort losrennen will. Nur dieser eine Moment. Und dann: der erste Atemzug.

Ich spüre, wie sich meine Lunge füllt – nicht besonders tief, nicht besonders kontrolliert. Einfach natürlich. Es ist der Beginn eines neuen Tages, und dieser erste Atemzug ist wie ein stilles Versprechen: Du darfst heute neu beginnen.

Früher bin ich oft aus dem Bett gesprungen, gleich hinein in das „Was muss ich heute alles schaffen?“ Heute versuche ich, mir ein paar Sekunden zu schenken. Ich bleibe noch liegen. Höre auf die Geräusche des Morgens – das Atmen der Welt. Vielleicht ein leises Summen draußen, ein Vogel, der schon wach ist. Vielleicht ist da auch nur die Stille, in der ich mich selbst wiederfinde.

Ich habe gelernt, diesen ersten Moment bewusst zu gestalten. Kein großes Ritual. Nur Dankbarkeit. Ich danke für diesen neuen Tag, für diesen Körper, der mich trägt, für das Leben, das sich – trotz allem – immer weiter entfaltet.

Begegnungen mit Mitgefühl

Ich stehe an der Kasse. Vor mir ein älterer Mann, der mit zittrigen Händen nach seinem Portemonnaie greift. Die Schlange wird unruhig. Jemand seufzt. Ich spüre, wie schnell wir manchmal die Geduld verlieren, wenn es ein paar Sekunden länger dauert.

Aber dann schaue ich ihn an – wirklich. Ich sehe seine Hände, die vielleicht viel getragen haben in diesem Leben. Ich sehe seine Augen, müde, aber freundlich. Und plötzlich ist da Raum in mir. Kein Drängeln. Kein Widerstand. Nur Mitgefühl.

Es sind diese kleinen Begegnungen, in denen wir die Wahl haben: Wollen wir urteilen oder verstehen? Wegschauen oder hinfühlen?

Manchmal ist Mitgefühl ein Lächeln, das nichts kostet. Ein „Kein Problem, lassen Sie sich ruhig Zeit“. Manchmal ist es ein Blick, der sagt: Ich sehe dich. Nicht als Hindernis, nicht als Fremden – sondern als Menschen.

Ich erinnere mich an eine Frau, die einmal in den Laden kam, sichtlich erschöpft. Sie suchte ein bestimmtes Produkt, fand es nicht gleich. Ich hätte einfach nur zeigen können, wo es steht. Aber stattdessen bin ich einen Moment neben ihr stehen geblieben. Habe gefragt, wie ihr Tag war. Nur ein kurzer Austausch – aber in ihren Augen lag auf einmal Licht.

Mitgefühl beginnt nicht in großen Gesten. Es beginnt dort, wo wir uns selbst daran erinnern: Jeder Mensch trägt etwas Unsichtbares mit sich. Sorgen, Geschichten, Verluste – aber auch Hoffnung.

Wenn wir den Mut haben, mit offenem Herzen durch die Welt zu gehen, wird selbst ein flüchtiger Moment an der Supermarktkasse zu einer Berührung zwischen zwei Seelen.