Manchmal spüre ich, wie das Leben mich mitreissen will – mit all seinen Geräuschen, Anforderungen, Ablenkungen. Nachrichten flackern auf dem Bildschirm, Termine füllen den Kalender, und irgendwo dazwischen verliert sich oft das, was eigentlich zählt: die Stille in mir.
Ich habe gelernt, dass ich dieser Stille nicht nachrennen muss. Sie ist nicht irgendwo da draussen. Sie wartet nicht in einem fernen Kloster oder an einem perfekten Ort. Sie ist hier. Jetzt. In mir – sobald ich bereit bin, einen Moment lang still zu werden.
Der erste Schritt: Hinsetzen, atmen, ankommen
Meditation ist für mich kein Ziel. Es ist ein Heimkommen. Ich setze mich hin, so wie ich bin – mit müden Augen, einem unruhigen Geist oder einem vollen Herzen. Und dann atme ich.
Ein. Aus.
Ganz natürlich.
Kein Zwang. Keine Erwartung. Nur ein stilles Dasein.
Und mit jedem Atemzug spüre ich: Ich bin da. Ich muss nichts tun. Ich darf einfach nur sein.
Was innerer Frieden für mich bedeutet
Innerer Frieden ist kein Dauerzustand. Es ist ein Raum, den ich in mir kultiviere. Manchmal finde ich ihn schnell – manchmal dauert es länger. Aber ich weiss: Er ist immer da. Auch wenn der Alltag tobt, auch wenn Gedanken laut sind – irgendwo in mir gibt es diesen leisen Ort, der unberührt bleibt.
Er erinnert mich daran, dass ich nicht alles kontrollieren muss. Dass das Leben fliessen darf. Dass ich atmen kann, auch wenn es schwer wird.
Kleine Rituale für jeden Tag
Ich glaube nicht, dass es „die perfekte Meditation“ gibt. Aber ich glaube an kleine Rituale, die den Tag weicher machen:
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Ein paar bewusste Atemzüge am Morgen, bevor ich aufstehe.
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Ein kurzer Moment der Stille in der Mittagspause, vielleicht mit geschlossenen Augen.
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Eine Kerze am Abend, die ich entzünde, um den Tag loszulassen.
Diese kleinen Inseln schenken mir Ruhe – nicht weil sie alles verändern, sondern weil sie mich verändern. Sie erinnern mich daran, dass ich mehr bin als meine Gedanken.
Wenn Gedanken laut sind
Es gibt Tage, da ist mein Geist wie ein unruhiges Meer. Gedanken kommen und gehen, manche laut, manche schwer. Früher habe ich dagegen angekämpft. Heute beobachte ich sie. Ich schaue ihnen zu wie Wolken am Himmel. Ich sage: „Ich sehe euch. Ihr dürft da sein. Aber ich bin nicht ihr.“
Und das bringt Frieden.
Einladung zum Innehalten
Wenn du das Gefühl hast, dich selbst verloren zu haben – setz dich. Atme. Lausche.
Nicht auf die Welt da draussen, sondern auf das leise Flüstern in dir.
Dort, in dieser Stille, wartet dein Frieden.
🕯 Ein Moment der Stille – geführter Meditation-Impuls
Setze dich bequem hin. Lass die Schultern sinken.
Schliesse deine Augen – ganz sanft. Du musst nichts tun. Du darfst einfach nur da sein.
Spüre, wie dein Körper getragen wird.
Vielleicht hörst du Geräusche – das ist in Ordnung. Lass sie kommen und gehen.
Richte nun deine Aufmerksamkeit auf deinen Atem.
Einatmung: Spüre, wie die Luft dich erfüllt.
Ausatmung: Lass los. Alles, was du gerade nicht brauchst.
Wiederhole innerlich, ganz still:
„Mit dem Einatmen komme ich bei mir an.“
„Mit dem Ausatmen lasse ich los.“
Atme so für ein paar Minuten – oder so lange, wie es dir guttut.
Wenn Gedanken kommen, begrüße sie freundlich. Du musst ihnen nicht folgen.
Dein Atem ist wie ein Anker. Du bist sicher. Du bist da.
Am Ende:
Lege eine Hand auf dein Herz.
Und spüre: Du bist genug. Genau jetzt. Genau so.