Ich gehe durch den Wald, und der Boden unter meinen Füßen federt leicht.
Jede Wurzel, jedes Blatt erzählt eine Geschichte. Kein Laut ist zu viel, kein Baum steht am falschen Platz.
In der Natur gibt es keine Eile, nur den ständigen Wandel. Und inmitten dieses Wandels – darf ich atmen.
Oft spüre ich: Die Natur urteilt nicht. Sie nimmt mich, wie ich bin.
Erschöpft. Ruhig. Fragend. Wach.
Tiere als stille Lehrer
Wenn ich einem Tier begegne – sei es ein Vogel, der auf einem Ast sitzt, oder ein Reh, das kurz meinen Blick erwidert – dann ist da eine Verbindung.
Ganz ohne Worte. Ohne Erwartungen.
Tiere leben im Moment. Sie fragen nicht, ob sie richtig sind. Sie sind einfach.
Ich erinnere mich an einen Morgen, als ich einem Eichhörnchen begegnete.
Es saß ganz still, kaute an einem Nüsschen, während die Welt um uns herum sich bewegte.
Für einen kurzen Augenblick war ich nur Beobachter. Und gleichzeitig: Teil dieses Moments.
Ich glaube, wir Menschen haben viel vergessen, was Tiere nie verlernt haben:
- sich zu spüren,
- in Ruhe zu sein,
- nichts erklären zu müssen.
Achtsamkeit bedeutet auch Respekt
Für mich bedeutet Achtsamkeit nicht nur, still zu sitzen oder zu meditieren.
Es bedeutet auch, wie ich mit der Welt umgehe – mit den Pflanzen, den Tieren, dem Boden unter meinen Füssen.
Wenn ich achtsam bin, dann trete ich nicht einfach über ein Insekt.
Dann greife ich nicht achtlos nach einer Blume.
Dann höre ich zu – auch wenn es still ist.
Ich danke dem Wasser, bevor ich es trinke.
Ich danke dem Wald, wenn ich ihn durchquere.
Nicht, weil ich muss. Sondern, weil es sich richtig anfühlt.
Die Natur ist kein Ort. Sie ist ein Teil von uns.
Wir sind nicht getrennt von ihr – wir sind Natur.
Unser Atem, unser Herzschlag, unser Bedürfnis nach Licht, nach Ruhe, nach Verbindung – all das ist Ausdruck von Leben.
Wenn wir beginnen, Tiere nicht als “untergeordnet” zu sehen, sondern als Mitwesen – dann verändert sich etwas.
In uns. Und vielleicht auch ein wenig in der Welt.
🌱
Einladung: Geh hinaus, geh langsam.
Beim nächsten Spaziergang – lass das Handy in der Tasche.
Höre dem Wind zu. Spüre den Boden. Nimm wahr, wer dich da draußen begleitet.
Ein Vogel.
Ein Käfer.
Ein Baum, der schweigt, aber so viel sagt.
Und vielleicht, nur vielleicht, wirst du spüren:
Du bist nicht allein.
Du bist verbunden.