Kategorie: Gedanken

Kleine Inseln der Ruhe im Alltag

Der Alltag kann manchmal hektisch sein. Arbeit, Termine, Erledigungen – alles läuft oft im schnellen Takt. Doch gerade in dieser Geschwindigkeit sind kleine Momente der Ruhe besonders wertvoll.

Ich habe für mich entdeckt, dass es nicht die grossen Pausen sind, die zählen, sondern die kleinen Inseln der Achtsamkeit. Am Abend gönne ich mir zum Beispiel oft eine Tasse Tee. Einfach nur sitzen, den warmen Duft wahrnehmen, den ersten Schluck ganz bewusst geniessen – das bringt meinen Körper und Geist zur Ruhe. Manchmal lese ich dazu ein Buch. Nicht täglich, aber immer dann, wenn ich spüre, dass ich mir diese Zeit schenken möchte. Es sind diese kleinen Rituale, die mir helfen, den Tag achtsam abzuschliessen.

Achtsamkeit bedeutet nicht, stundenlang zu meditieren oder sich komplett zurückzuziehen. Sie beginnt schon im Kleinen: beim bewussten Atmen, beim Geniessen einer Mahlzeit, beim Hören von Musik oder beim Beobachten der Natur.

Es tut gut, sich solche Momente zu schaffen – kleine Inseln, die uns im Alltag Halt geben und Gelassenheit schenken.

Wiedergeburt und Non-Binarität – ein achtsamer Gedankengang aus buddhistischer Sicht

Es gibt Momente im Leben, da berühren sich äussere Themen und innere Wege ganz sanft. So ist es mir kürzlich ergangen, als ich über das Thema Non-Binarität nachgedacht habe – ein Begriff, der in unserer heutigen Zeit oft auftaucht. Und dabei kam mir eine Frage: Könnte das vielleicht auch in Verbindung mit dem buddhistischen Verständnis von Wiedergeburt stehen?

🔄 Alles ist im Wandel – auch Identität

Im Buddhismus lernen wir, dass nichts dauerhaft ist. Weder unser Körper noch unsere Gedanken, weder unsere Gefühle noch das, was wir „Ich“ nennen. Was wir als Selbst empfinden, ist in Wirklichkeit ein fliessender Prozess, zusammengesetzt aus verschiedenen Elementen – den sogenannten fünf Skandhas.

Wenn also alles im Wandel ist, warum sollte auch unsere Geschlechtsidentität nicht Teil dieses natürlichen Flusses sein? Vielleicht ist sie kein starres Konstrukt, sondern ein Ausdruck unseres jetzigen Lebensmoments, unserer Geschichte – ja, vielleicht sogar unserer früheren Leben.

🧬 Wiedergeburt – ein Bewusstsein auf Reise

Im tibetischen Buddhismus glaubt man, dass sich das Bewusstsein nach dem Tod weiterentwickelt – von einem Leben ins nächste. Man wird vielleicht als Frau wiedergeboren, dann als Mann, dann vielleicht als Tier oder in einer feinstofflichen Ebene. Jede Inkarnation bringt neue Erfahrungen, neues Karma, neue Prägungen.

Was aber, wenn dieses Bewusstsein viele unterschiedliche Geschlechtererfahrungen mit sich trägt? Was, wenn jemand in einem neuen Körper geboren wird – und sich innerlich nicht eindeutig als Mann oder Frau fühlt?

Vielleicht liegt genau hier ein möglicher Zusammenhang:

Non-Binarität könnte ein Ausdruck davon sein, dass ein Bewusstsein nicht mehr in die klassischen Kategorien passen möchte – oder kann.

🌟 Jeder Mensch trägt eine Geschichte in sich

Wenn ich heute Menschen begegne, die sich als non-binär, trans oder queer bezeichnen, dann spüre ich nicht Trennung – sondern Verbindung.

Denn jeder Mensch trägt eine tiefe Geschichte in sich, oft auch viel Leid, Mut und Selbstannahme.

Im Buddhismus geht es darum, Leiden zu überwinden – und Mitgefühl für alle Wesen zu entwickeln. Und deshalb ist es für mich ganz selbstverständlich, dass jeder Mensch genau so angenommen werden soll, wie er oder sie oder sie ist*.

💬 Worte des Dalai Lama

Der Dalai Lama sagte einst:

„Alle Menschen – gleich welcher Orientierung – wollen glücklich sein und kein Leid erfahren. Das ist das, was zählt.“

Nicht das Geschlecht, nicht das Äussere macht einen Menschen aus – sondern das Herz, das Mitgefühl und die Achtsamkeit.

🕊️ Fazit – Ein stiller Gedanke

Vielleicht ist Non-Binarität nicht nur ein gesellschaftliches Thema, sondern auch ein spirituelles Zeichen unserer Zeit.

Ein Zeichen dafür, dass das Bewusstsein alte Grenzen hinter sich lässt.

Und dass wir als Gesellschaft – und als spirituelle Wesen – lernen dürfen, offener zu denken, achtsamer zu fühlen und tiefer zu verstehen.

💫 Meine Philosophie ist Freundlichkeit

 

(Ein Zitat des Dalai Lama – und mein innerer Kompass)

Es gibt Sätze, die begleiten uns durchs Leben.

Für mich ist es dieser:

„Meine Philosophie ist Freundlichkeit.“

– Der 14. Dalai Lama

Ich habe dieses Zitat zum ersten Mal gehört, da war ich 14.

Noch jung, aber offen für das, was mein Herz berühren konnte.

Und genau das hat dieser Satz getan.

🌱 Freundlichkeit als Weg

Freundlich zu sein – das klingt so einfach.

Fast wie etwas Selbstverständliches.

Aber je länger ich lebe, desto mehr merke ich, wie tief dieser Satz wirklich geht.

Freundlichkeit ist kein Konzept.

Es ist eine Haltung.

Ein tägliches Üben.

Eine Entscheidung – in Gedanken, Worten und Taten.

☀️ Im Alltag

Ob ich im Coop arbeite, Kund:innen weiterhelfe, Einkaufswagen zurückbringe oder einfach einem Menschen begegne:

Freundlichkeit ist mein Fundament.

Nicht, weil ich immer in bester Stimmung bin.

Sondern, weil ich glaube, dass jeder Mensch Respekt verdient – egal, wie kurz der Kontakt ist.

Ein Lächeln, ein echtes Zuhören, ein geduldiges Wort – all das kann einen Unterschied machen.

Nicht nur für den anderen.

Auch für mich.

🕊️ Eine stille Kraft

Freundlichkeit ist leise.

Sie braucht keine Bühne.

Aber sie wirkt.

Und oft genau dort, wo man es nicht erwartet.

Ich glaube nicht daran, dass wir die Welt mit Gewalt oder Wut verändern können.

Aber ich glaube fest daran, dass wir mit Freundlichkeit Samen säen –

für ein menschlicheres Miteinander.

💭 Ein Zitat, das bleibt

 

Auch heute – Jahrzehnte später – trägt mich dieses Zitat.

Es erinnert mich daran, wer ich sein will.

Wie ich leben möchte.

Und was ich anderen geben kann, selbst in kleinen Momenten.

Meine Philosophie ist Freundlichkeit.

So einfach.

So tief.

So wahr.

Die wahren Lehrer:innen

Im Buddhismus heisst es, dass nicht nur Freunde oder Weggefährten unsere Lehrer:innen sind – sondern gerade jene Menschen, die uns herausfordern. Die uns irritieren, provozieren, oder mit ihren Worten und Taten unsere Ruhe auf die Probe stellen.

Ich durfte das kürzlich selbst erfahren. Eine Situation, die im ersten Moment Unverständnis und vielleicht auch Ärger auslösen konnte, wurde zu einer stillen Lektion in Achtsamkeit. Anstatt zu reagieren, habe ich beobachtet. Anstatt zu rechtfertigen, habe ich geatmet. Und statt in Diskussionen einzusteigen, habe ich innerlich einen Schritt zurückgemacht.

Denn manchmal – das lehrt mich der Dharma – zeigt sich wahre Stärke nicht im Gewinnen eines Wortgefechts, sondern im stillen Bewahren des eigenen Friedens.

So werden aus Konfrontationen Gelegenheiten. Und aus schwierigen Menschen… wahre Lehrmeister:innen.

Gewaltlosigkeit – der Weg des Dialogs

Es gibt viele Arten, auf Konflikte zu reagieren.

Man kann laut werden.

Man kann sich verschliessen.

Man kann kämpfen – mit Worten oder Taten.

Ich habe mich früh entschieden, einen anderen Weg zu gehen.

Den Weg der Gewaltlosigkeit.

Nicht, weil es immer einfach wäre.

Sondern, weil ich glaube, dass in der Ruhe und im Gespräch etwas entsteht, das kein Streit je erreichen kann: Verständnis.

🕊️ Zuhören, auch wenn es schwerfällt

Für mich bedeutet Gewaltlosigkeit nicht nur, niemandem körperlich weh zu tun.

Es bedeutet auch, meine Worte achtsam zu wählen.

Keinen Menschen zu demütigen oder kleinzumachen.

Selbst dann nicht, wenn ich verletzt bin.

Ich glaube, dass Dialog immer möglich ist, wenn wir den Mut haben, einander zuzuhören.

Nicht nur, um zu antworten.

Sondern, um zu verstehen.

Der Dalai Lama hat einmal gesagt:

„Dialog ist der vernünftigste Weg, Konflikte zu lösen.“

Diese Haltung begleitet mich seit vielen Jahren.

Ich versuche, sie auch in meinem Alltag zu leben – ob im Beruf, in der Familie oder unter Freunden.

Wenn Spannungen entstehen, atme ich erst einmal durch.

Ich frage mich:

Was braucht die Situation wirklich?

Was braucht der andere – und was brauche ich?

In diesen Momenten wird mir immer wieder bewusst:

Gewaltlosigkeit ist keine Schwäche.

Es ist eine Form der Stärke.

Eine Entscheidung, den eigenen Ärger nicht gegen andere zu richten.

🌿 Frieden beginnt bei mir

Ich kann die Welt nicht verändern.

Aber ich kann entscheiden, wie ich ihr begegne.

Mit Respekt.

Mit Mitgefühl.

Mit dem Wunsch, Brücken zu bauen statt Mauern.

Und manchmal reicht ein ehrliches Gespräch, um den Abstand zwischen zwei Menschen kleiner zu machen.

🤍 Ein Weg, der nie zu Ende ist

Gewaltlosigkeit ist kein Ziel, das man erreicht und dann abhakt.

Es ist ein Weg, den man immer wieder neu wählt.

Jeden Tag.

In jedem Konflikt.

Und ich glaube:

Dieser Weg lohnt sich.

Für mich. Für mein Umfeld. Und vielleicht ein kleines bisschen auch für die Welt.

Die innere Welt – warum es nicht nur nach aussen gehen muss

 

In unserer Welt dreht sich vieles um das Aussen.

Wie wir aussehen. Was wir leisten. Wie aktiv wir sind.

Fitness, Ernährung, Optimierung – das hat seinen Platz. Es tut gut, sich zu bewegen, auf sich zu achten.

Aber:

Was ist mit unserer inneren Welt?

Nach aussen aktiv – nach innen leer?

Ich kenne es von mir selbst.

Früher dachte ich: Wenn ich im Aussen alles im Griff habe – dann geht’s mir gut.

Doch irgendwann habe ich gespürt:

Mein Körper kann in Bewegung sein, aber innerlich fühle ich mich trotzdem müde.

Unruhig. Voll. Oder einfach leer.

Der Weg nach innen

Erst durch Meditation, durch bewusste Pausen, habe ich gelernt:

Da gibt es einen Raum in mir, der nicht ständig Leistung will.

Der einfach nur sein darf.

Still. Freundlich. Echt.

Es muss keine grosse spirituelle Reise sein.

Manchmal reicht es, zehn Minuten still zu sitzen.

Oder einfach mal bewusst zu atmen.

Das Handy wegzulegen. Die Gedanken beobachten.

Mich selbst wieder spüren.

Balance zwischen aussen und innen.

Es geht nicht darum, das eine gegen das andere auszuspielen.

Fitness ist gut. Bewegung tut gut.

Aber genauso wichtig ist es, auch innerlich aufzuräumen.

Still zu werden. Nachzufragen:

Wie geht es mir wirklich?

Was brauche ich gerade – nicht um zu funktionieren, sondern um zu leben?

🌿 Die Reise zu mir selbst beginnt im Stillwerden

Unsere innere Welt ist nicht laut. Sie ruft nicht nach Klicks oder Likes.

Aber sie schenkt uns etwas, das wir draussen oft vergeblich suchen:

Echtheit. Ruhe. Verbindung.

Und manchmal liegt genau da – im Einfachen, im Stillen – die tiefste Kraft.